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Schauspielensemble Iserlohn e. V.

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Start Archiv Theater für Erwachsene 1991 Antigone

1991 Antigone

Antigone

von Jean Anouilh

Regie: Wolfgang Baumann


Eine Inszenierung des Schauspielensemble Iserlohn e. V.

 

Premiere:
03. Mai 1991
Weitere Aufführungen:
04./05./09./10./11./12. Mai 1991
jeweils 19.30 Uhr im Studio des Parktheaters Iserlohn
Gastspiel:
25. Mai 1991 Aula des Schulzentrums Parkstr., Hemer


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Zum Inhalt:
Antigone, Tochter des Ödipus, begehrt gegen Kreon, den neuen Machthaber von Theben auf, indem sie eigenhändig versucht, ihren toten Bruder Polyneikos zu verscharren, der vor den Toren der Stadt zur allgemeinen Abschreckung verfaulen soll und dessen Bestattung der König bei Androhung der Todesstrafe verboten hat. Der (dilettantische) Versuch muß scheitern und Antigone wird festgenommen.
In dem zentral angelegten Dialog zwischen Antigone und Kreon treten die grundverschiedenen Positionen zutage. Auf der einen Seite wird die Grund- und Aussichtslosigkeit der Revolte Antigones aufgedeckt. Demgegenüber steht die Rationalität Kreons mit seinem Anspruch an die Macht und Moral. Für einen Augenblick scheint es, daß die Argumentation Kreons, mit der er jegliche Begründung Antigones als vorgeschoben entlarvt, sie zur Einsicht zwingen könnte. Jedoch siegt am Ende der unbedingte Drang zur Agonie, und sie verwirkt ihr Leben. Das Geheimnis Antigones ist, daß sie die anderen zwingt, ihre Relativität, ihre Begrenzungen bloßzustellen. Das zeigt sich an Kreon, der sich ihr gegenüber unablässig rechtfertigt, obwohl sie sich gar nicht auf seine Argumente einlassen will. Das zeigt sich an Hämon, der sich nicht auf ein banal gewordenes Leben einlassen will. Das zeigt sich sogar an der anfangs so zaghaften Schwester Ismene.



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Zum Stück:
Die Auffassung von "ANTIGONE" als einem Stück des Widerstandes ist ein Mißverständnis, erklärbar aus der Zeit der Résistance, in der das Stück uraufgeführt wurde, und sichtbar in dem Mißverständnis der Zuwiderhandlung Antigones gegen das Bestattungsverbot Kreons. Im Gegensatz zu dem, was von einer Heldin des Widerstandes zu erwarten wäre, findet Antigone keine Gründe für ihre Tat. Das Entscheidende an der Stoffkonstruktion Anouilhs ist, daß er diese Aufklärung des Mißverständnisses dem König Kreon zuweist. Anouilh legt sein Stück so an, daß im Zentrum der Dialog der beiden Hauptgestalten steht, wobei Antigone den Teil bis zum Zusammentreffen beherrscht und der zweite Teil bis zum Schluß von Kreon geprägt ist, der unbeugsam bleibt und ungebrochen die Bühne verläßt - niemand kommt ihn kritisieren. Diese Konstruktion zeigt, was die Absicht des Autors gewesen sein mag: die Ablösung der (untergehenden) Heldin des Aufbegehren durch einen Helden des Akzeptierens. Jedoch erschöpft sich das Stück nicht in seinem thematischen und auch nicht in seinem zeitgeschichtlichen Bezug. Es sollte gesehen werden, daß die grundlose Revolte einen doch sehr fragwürdigen Gegenentwurf hervorgerufen hat. Soll Kreon wirklich recht behalten? Das ist sehr die Frage. In der Inszenierung Baumanns wird die scheinbare Richtigkeit der Argumente Kreons als zynisches Machtgebaren bloßgelegt; eines Diktators, wie er auch in unseren Tagen westliche Moralvorstellungen erschüttert. Dazu erhält das Stück seine Aktualität und seine faszinierende Wirkung durch die neuere Jugendrevolte mit seiner Verweigerungshaltung, die - in ihrer Fragwürdigkeit - ein Jahrhundertproblem ist und war.



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Zur Inszenierung:
Das Schauspielensemble Iserlohn ist mit der "ANTIGONE" seiner kurzen aber gradlinigen Tradition treu geblieben: Es wird hier zeitgenössische Theaterliteratur aufgearbeitet und für die kleine Bühne umgesetzt. Die grundsätzliche Aussage des Stückes, einer heldischen Tragödie der widersetzlichen Jugend, bleibt ganz im Sinne Anouilhs erhalten, nichts vom Text des Autors ist verändert worden. Die Interpretation von Wolfgang Baumann richtet das Augenmerk auf die visuellen Eindrücke der Inszenierung und die sprachliche Akzentuierung. Besonders die Unverständlichkeit der Verhaltensweisen der Personen in diesem Stück mag das Interesse des Zuschauers zu wecken. Dieses Phänomen ist nicht neu - alles ungewöhnliche weckt unser Interesse, das Außergewöhnliche ist der Stoff für die meisten Theaterstücke. Allein das ist es nicht, was uns dieses Stück empfahl. Es ist vielmehr die Kraft der Dialoge, die Frische der einzelnen Charaktere, die gedankliche Sauberkeit der Schein-Argumentation, und die mehr erstaunliche als zwangsläufige Entwicklung der Handlung sowie die Feststellung, daß Vernunft niemals richtunggebend für das Handeln der Personen in diesem Stück ist (es sei denn, es sind Personen, die die Handlung nicht beeinflussen können, wie die Amme, die Wächter, die Sprecherin u.a.). Vielleicht ist es auch der schöne freie Geist der Antigone, der gleichzeitig so sehr beschränkt ist, in seiner Konsequenz, der den Reiz des Stücks ausmacht. Die Gründe für sein Interesse soll aber ein Jeder für sich selbst herausfinden.



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Zum Autor:
Jean Anouilh, das ist vor allem die Geschichte eines märchenhaften Erfolges. Anouilh hält Paris im Griff wie eine besetzte Stadt, schrieb einmal ein Theaterkritiker. Seit fünfzig Jahren ist er eine feste Größe im Theaterbetrieb, bei anhaltend großem Publikumsanklang. Ein Autor mit weltweitem Echo: seine Stücke werden überall gespielt und studiert, an deutschen Bühnen bevorzugt in den 60er Jahren.
Das wenige, was über Jean Anouilh bekannt ist, hat er in geschickter Dosierung selbst lanciert, wie seine Armut und Schüchternheit in den Anfangsjahren, seine Auffassung vom Theatermachen als solider Handwerksarbeit, seine Beeinflussung durch Giraudoux usw. Da über die Person nichts bekannt ist, hat man Legenden erfunden, deren erfolgreichste die ist, daß er keine Biographie habe (von Anouilh übrigens selbst in die Welt gesetzt...)
Jean Anouilh ist ein versierter Stückemacher, der in unphilosophischer Weise Grundprobleme der menschlichen Existenz durchspielen läßt. Das gesamte Theaterwerk Anouilhs läßt sich verstehen in der Heilssuche seiner Textgestalten. Die Einordnung in das vorbestimmte Leben wird als seelische Dekadenz empfunden. Vorherrschend ist eine unbestimmte Revolte, eine haltlose Empörung, die in der "ANTIGONE" (erstmals in Anouilhs Werk) eine Balance des Aufbegehrens und sich Abfindens erreicht. Der Höhe- und Endpunkt in Anouilhs Thematik zeigt sich bei jenen Helden (wie z.B. Becket und Alouette), die an ihrer Unbedingtheit festhalten und doch eine Art von Erlösung finden. Politisch ist Anouilh nicht einzuordnen; Politik ist bei ihm eine Domäne der "Könige". Dieser eigenartige Monarchismus scheint eine ernsthafte Überzeugung des Autors zu sein. Die Absonderung von der Politik erlaubt es Anouilh, sich dem Bereich des Imaginären zuzuwenden, in dem sich seine Helden bewegen.



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Besetzung:
Sprecherin  .......................................................
Annette Petereit
Antigone (Tochter des Ödipus) ..................................
Melanie Jahner
Amme  .............................................................
Margret Katterbach
Ismene (Antigones Schwester) .................................
Elisabeth Schulte
Hämon (Kreons Sohn und Verlobter Antigones) ..............
Matthias Hay
Kreon (König von Theben) ......................................
Wolfgang Ehrlich
Page  ...............................................................
Vassilios Orfanidis
1. Wachmann  ..................................................
Jürgen Gissel
Wachmann Bauch  ............................................
Joachim Grote
Wachmann Schattenfraß  ..................................
Bernd Stephan
Bote  ................................................................
Jörg Finking
Weitere Mitwirkende:
Regie  ..............................................................
Wolfgang Baumann
Regieassistenz + Souffleuse  .............................
Marion Kraas
Bühnenbild  .......................................................
Wolfgang Baumann, Wolfgang Ehrlich
Bühnenbau  ......................................................
Udo Seewald, Bernd Stephan
Beleuchtung  .....................................................
Jürgen Reese
Kostüme und Maske  .........................................
Marion Kraas, Britt Müller


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Pressespiegel:

Iserlohner Kreisanzeiger 24.04.1991
Schauspielensemble Iserlohn spielt Anouilhs "Antigone"
Iserlohn. (cofi) Das Schauspielensemble Iserlohn befindet sich in der Endphase der Probenarbeiten für die dritte Inszenierung. Nach "Anna" (1990) und "Andorra' (1989) ` steht jetzt "Antigone" von Jean Anouilh auf dem Programm. "Wir wollen dem Publikum zeitgenössische Theaterliteratur nahebringen", erklärt Regisseur Wolfgang Baumann. Siebenmal führt "seine" Truppe im Mai den Klassiker, der den absoluten Weltruhm des Autors begründet hat und fast ein Muß jedes Literaturkurses und -studiums ist: vom 3. bis 5. Mai sowie vom 9. bis 12. Mai täglich um 19.30 Uhr im Parktheaterstudio.
Geprobt wurde dafür wöchentlich im Jugendzentrum Karnacksweg. Davor diente eine ganze Zeit lang auch das Barendorf-Cafe als Probenort. Baumann wünscht sich auf lange Sicht andere Probenräume, die auch an Feiertagen und in den Ferien zu nutzen sind. Zudem fehlt seiner Ansicht nach in Iserlohn ein Aufführungssaal für 200 bis 400 Zuschauer.
Die eingeschworene Theatergruppe, die auch schon mal ein intensives Schauspielwochenende auf der Nordseeinsel Norderney einlegt, spielt schon seit sechs Jahren zusammen. Es begann alles in der VHS. Zu den Glanzpunkten des früheren VHS-Ensembles gehörten der "Jedermann" im Jubiläumsjahr sowie die "Hexenjagd'. Damals kam der Wunsch auf, noch effektiver zusammenzuarbeiten, als dies an der VHS möglich ist. Das Schauspielensemble Iserlohn gehört dem Landesverband des Bundes Deutscher Amateurtheater an. Wenn man seine Aufführungen und Proben gesehen hat, wirkt gerade hier der Ausdruck "Amateur" wie eine Beleidigung. Die 21 Schauspielerinnen und Schauspieler sind mit spürbarem Ehrgeiz und einer gehörigen Spielfreude bei der Sache.


Westfälische Rundschau 07.05.1991
"Antigone": Schwere Kost hinterließ kein Völlegefühl
Iserlohn. Es war ein gewagtes Unternehmen, auf das sich das Schauspiel-Ensemble Iserlohn da eingelassen hatte. Jean Anouilhs "Antigone", ein Rollenspiel von Ja-Sagern, gehört sicherlich nicht zur leichtesten Kost - für Zuschauer und Schauspieler. Und so kam es, daß zur Premiere am Freitagabend das Studio nur gut zur Hälfte gefüllt war. Doch die Besucher. die trotz der schwerverdaulichen Kost gekommen waren, hatten nicht schwer zu kauen. Im Gegenteil: Die Inszenierung von Wolfgang Baumann wurde nie langatmig, verursachte keinesfalls ein .,Völlegfühl" bei den Zuschauern.
Das Ensemble schaffte es, die (ausweglose) Tragödie spannend zu gestalten. Auch wenn dem Zuschauer stets durch die Sprecherin (Annette Petereit, mit der nötigen Zurückhaltung und Sachlichkeit) der Lauf der Dinge bereits vorhergesagt und die Illusion von einer Wendung zum Guten genommen wurde, blieben vor allem die Dialoge eindrucksvoll.
Im Mittelpunkt: Der Streit zwischen der rebellischen, an das Gute im Menschen glaubenden Antigone ("Jeder muß tun, was er muß") und ihrem ebenso mächtigen wie eingeschränkten Onkel Kreon ("Meine Rolle ist zwar nicht edel, aber es ist eben meine Rolle."). Die Szene, in der die anfängliche Überlegenheit Antigones gegenüber dem Onkel mehr und mehr zerfällt und die Rechtfertigung Kreons zum Erfolg führt, lebte vor allem von der Ausdruckstärke von Melanie Jahner und Wolfgang Ehrlich. Die beiden Schauspieler wußten sich in dem kargen Bühnenbild - zwei übergroße Stühle - richtig in Szene zu setzen. Während Antigone, sich der Ausweglosigkeit bewußt, im Laufe des Dialogs im dem Stuhl zusammensinkt, richtet sich Kreon, immer noch an seine im auferlegte Rolle glaubend, wieder auf.
Doch nicht nur in dieser Szene erfüllen die beiden Stühle ihren Zweck: Während des ganzen Stückes stehen sie auf der Bühne, machen deutlich, daß jeder auf sich allein gestellt, unbeholfen und klein ist. Das aber erkennen die Ja-Sager zu spät. Erst durch den unausweichlichen Tod Antigones wird auch ihrer ängstlichen Schwester Ismene (Elisabeth Schulte, wunderbar naiv) klar, wie sehr sie sich ihrer Rolle verschrieben hatte. Überzeugend in diesem Rollenspiel auch der zwiespältige "Wachmann" Jürgen Gissel. Er schaffte es, sowohl den Duckmäuser als auch den Überlegenen glaubhaft darzustellen.
Verdient hatten sich den langanhaltenden Applaus am Ende alle Schauspieler, die befreit aufatmen konnten. Und die Zuschauer konnten ohne Magendruck. dafür aber mit der Gewißheit, eine anspruchsvolle Aufführung gesehen zu haben. den Heimweg antreten. Anja Luckas



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