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Robin Hood

Eine (wahrscheinlich) wahre Geschichte
bearbeitet von Uta Preuße

Regie: Matthias Hay

Für Kinder ab 5 Jahren

Eine Inszenierung des Schauspielensemble Iserlohn e. V. in Zusammenarbeit mit dem Kulturbüro Iserlohn

 

Premiere:
17. Juni 2018 15.00 Uhr
Weitere Aufführung:
18. Juni 2018 11.30 Uhr
jeweils im Parktheater Iserlohn

Jaja Freunde, es sind schlimme Zeiten in Nottingham. Alle leben in ständiger Angst vor Prinz John. – Warum? Das ist eine lange Geschichte. Der gute König Richard ist weit weg auf Kreuzzug und sein böser Bruder, Prinz John, hat sich in seiner Burg eingenistet, alle Macht an sich gerissen und quetscht die Leute mit unsinnigen Steuern aus wie eine Zitrone. Alleine könnte er das natürlich nicht, aber er hat leider Kumpane gefunden, die nur an ihren eigenen Vorteil denken und ihm kräftig dabei helfen. Allen voran der Sheriff von Nottingham und sein Gehilfe, Sgt. Peter, eine absolute Null, aber eine hinterhältige und gemeine.Die ganze Hoffnung des gebeutelten Volkes ist Robin Hood. Er war ein treuer Gefolgsmann des guten Königs Richard. Als Prinz John die Macht übernahm, bekämpfte er natürlich zuallererst die Freunde Richards. Er war so grausam und gemein, dass Robin und viele andere in den Sherwood Forest fliehen mussten. Aber sie haben nicht aufgegeben, mit viel List helfen sie den armen Leuten und spielen Prinz John und seinem Sheriff einen Streich nach dem anderen!Doch bald reicht es den beiden Gaunern. Sie beschließen Robin Hood ein für alle Mal den Garaus zu machen. Mit Lady Marian, der liebreizenden Nichte König Richards, als unfreiwilliger Lockvogel stellen sie Robin eine Falle…
Den meisten Zuschauern wird die Geschichte um Robin Hood bekannt sein. Neben dem Geschehen um das Schicksal von Robin Hood, seinen Gefährten und Maid Marian, beschäftigt sich das Schauspielensemble auch mit ganz neuen Themen: Was tun, wenn das Personal eine Katastrophe ist? Ist der Sheriff ein gemeiner Schuft oder vielleicht doch nur ein verwöhntes Muttersöhnchen? Wie feiert man eigentlich ein Jubiläum?
Mit vielen skurrilen Gestalten, lustigen Einlagen, mit einer modernen Sprache und viel Musik wird das Schauspielensemble in seiner gewohnt lebendigen Art seine jungen und jung gebliebenen Zuschauer in den Bann ziehen.

Mitwirkende

Pressespiegel

Iserlohner Kreisanzeiger 12.06.2018
Moderner und musikalischer „Robin Hood“

Iserlohn. Das Schauspielensemble Iserlohn feiert am Sonntag Premiere mit dem Stück für Zuschauer ab fünf Jahren.
Die Rampe, die zur Bühne des Parktheaters führt, ist geöffnet. Während draußen noch die Sonne „knallt“, steuern nach und nach Kinder, Teenager und Erwachsene auf den düster wirkenden Eingang zu. Die Jüngsten quasseln unbedarft, den Älteren ist eine gewisse Spannung anzumerken. Matthias Hay steht auf dem schwarzen Bühnenboden, ihm gegenüber eine etwas skeptisch dreinblickende Frau. „Doch“, sagt er eindringlich, „Du schaffst das. Und Du wirst irgendwann richtig Bock drauf kriegen“.Der Regisseur ist an diesem Abend auch Psychologe, Kummerkasten, Motivator, Antreiber und vieles mehr. Für die neueste Produktion des Schauspielensembles Iserlohn müssen nämlich mehr als 50 Akteure auf Kurs gebracht werden. Einige davon bringen gerade Teile des Bühnenbildes, einen überdimensionalen Thron und mehrere hölzerne Marktstände, aus der Dunkelheit nach vorne. Hay dirigiert: „So, jetzt mal die Marktstände besetzen. Ruhig ein bisschen näher ran, dann können wir noch Verkaufsstände dazu stellen.“ Ganz klar: Hier erwartet die Zuschauer eine Reise in eine ganz andere Zeit.
Es geht ins spätmittelalterliche England, genauer gesagt: nach Nottingham. Keine Frage: „Robin Hood“ steht auf dem Spielplan. Nicht zum ersten Mal beim Schauspielensemble, wie Matthias Hay erklärt: „Wir haben es vor elf, zwölf Jahren schon mal gespielt. Wir wechseln immer zwischen Stücken, die wir neu einstudieren, und recyclebaren ab.“ Und nun war Wiederverwertung angesagt. So konnten die Verantwortlichen auf die vier Lieder zurückgreifen, die der ­vereinseigene Komponist Ingmar Temp geschrieben hatte und die damals professionell aufgezeichnet wurden. „Wir haben sie noch einmal neu aufgenommen“, berichtet der Regisseur, der sich über ein neues Gesangstalent freut. Lara Ferreira spielt Prinz Johns Butler Paul, und für sie wurde eigens ein weiteres Lied in das Stück aufgenommen. „Es ist nicht nur deswegen eine komplette Neuinszenierung, sondern auch, weil keiner von der alten Truppe übrig ist, und weil wir von damals um die 40 auf heute mehr als 50 Darsteller gewachsen sind“, erzählt der Regisseur, der seine Augen immer wieder über die Bühne wandern lässt.
Ein Junge steht vor ihm, zappelt ein wenig auf der Stelle. Er fragt: „Hätte ich die Stulpen schon vorher anziehen sollen?“ Hay verdreht kurz die Augen, nickt, lacht und antwortet: „Ja, das wäre besser gewesen.“ Der Kleine zieht ab, setzt sich zu Gleichaltrigen ins Publikum. Bei der Koproduktion mit dem Kulturbüro spielen Kinder für Kinder, die Jüngsten im Ensemble sind gerade acht Jahre alt. Sie spielen unter anderem die Wachen. Nicht nur für sie hat die vereinseigene Nähtruppe „Die flinken Nadeln“ ihrem Namen alle Ehre gemacht. „Es mussten einige Kostüme neu angefertigt werden“, weiß Hay. Er schickt seine Schützlinge nun alle in die Zuschauerreihen des Großen Hauses, um sich einen Überblick verschaffen zu können.Dann beziehen König Richard (Wolfgang Ehrlich), Prinz John (Dennis Treck), der Sheriff (Tyark Erik Lehmkühler), Lady Lisbeth (Sandra Schmidtchen), Lady Marian (Muriel-Noel Wilkes), Robin Hood (Timo Stark) und Little John (Dionys Poloczek) ihre Positionen, der Vorhang wird geschlossen. So bleibt dem Regisseur wieder kurz Zeit zum Erzählen. Im September 2017 haben die Proben begonnen, zunächst einmal wöchentlich, seit Jahresbeginn zweimal pro Woche. Die von Uta Preuße bearbeitete Geschichte bietet weit mehr als die aus „Robin Hood“ bekannten Abenteuer. Neben der Musik tauchen immer wieder skurrile Gestalten auf, es gibt witzige Überraschungen, und die Sprache wurde in die Gegenwart versetzt. Schließlich, so Hay, sollen nicht nur kleine Zuschauer ab fünf Jahren ihren Spaß bei den Aufführungen haben, sondern auch die Erwachsenen.
Stichwort Zuschauer: Ein wenig enttäuscht zeigt sich der Regisseur über die Resonanz von Seiten der Schulen. „Eine Schulaufführung mussten wir aus Mangel aus Interesse komplett streichen“, sagt er. Es gebe zwar erfreulicherweise „Wiederholungstäter“, jedoch würden andere Einrichtungen eher weiter weg oder überhaupt nicht fahren, um eine Theateraufführung zu sehen. – Jennifer Katz

Iserlohner Kreisanzeiger 19.06.2018
Heftiger Beifall für pointenreich gesetzte Regieeinfälle.

50 Akteure des Schauspielensembles überzeugen in „Robin Hood“ mit Spielfreude und fantasievollem Bühnenbild

Iserlohn. Die vorwiegend jungen Zuschauer waren schon gleich zu Beginn der Aufführung bestens aufgelegt: Als Bruder Tuck, gespielt von Ralf Geyer, in die gut besetzten Reihen des Parktheaters hinein fragte „Kennt ihr Robin Hood?“, schallte ihm ein vielstimmiges „Ja!“ entgegen. Fortan war es der Spielfreude der rund 50 Akteure und den zahlreichen pointiert gesetzten Regieeinfällen des Teams um Matthias Hay zu verdanken, dass sich die Beziehung zum Publikum stetig vertiefte und das Geschehen auf der Bühne mit spontanem Applaus quittiert wurde.
Da gibt es etwa den Fiesling Prinz John, der unbedingt anstelle seines Bruders Richard König werden möchte. Dazu muss er allerdings Robin Hood, in den Kerker verfrachten. Dennis Treck glänzt in dieser Rolle ganz kindgerecht weniger als übler Despot denn als selbstverliebter eitler Fatzke mit Hang zur Migräne, der ohne die Hilfe seines Butlers, wunderbar spöttisch dargestellt von Lara Ferreira, verloren wäre.
Entsprechend ist auch der Königsthron, auf dem er probeweise Platz nimmt, einige Nummern zu groß und anstelle von königlichem Rot in läppischem Lila gehalten. Aber auch die Erwachsenen kamen voll auf ihre Kosten. So sorgte Marktfrau Olivia (Jasmin Schriefer) für Lachen, als sie ein seltsames Spiel ankündigte, in dem „das alte Preußen gegen die neue Welt mit Kohlköpfen in Fischernetze schießt“ – eine Anspielung auf die WM-Partie zwischen Deutschland und Mexiko.Viel zu singen gab es an diesem Sonntag nicht für den deutschen Anhang – umso besser waren die Lieder auf der Bühne, komponiert von Ingmar Temp. In dem Song ‚Wir gratulieren!“ etwa „beglückwünschen“ Robin Hood und seine Recken mit kräftigen Stimmen den bedröppelten Steuereintreiber Pinkus (Frederieke Gustävel) zum 25. Überfall.
Einige Szenen zuvor loben die Marktfrauen mehrstimmig die Heldentaten des Mannes aus Sherwood Forest, eine Rolle, die Timo Stark ganzklassisch im Stile Errol Flynns interpretiert. Musik und Gesang waren aus einem Guss, ein Ohrenschmaus, aber auch das Auge konnte diese Inszenierung aufgrund des fantasievollen Bühnenbilds und stimmungsvoller Lichteffekte genießen. Der Zwischenapplaus mündete in heftigen Beifall, keiner verließ aufgrund des Fußballspiels vorzeitig den Saal. Lediglich eine Mutter informierte beim Hinausgehen beiläufig ihren kleinen Sohn: „Es steht noch Null zu Null.“ – tt